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Ein Meilenstein. Das Institut für Molekulare Biologie.

Die Boehringer Ingelheim Stiftung ermöglichte im Jahr 2009 mit ihrer Zusage innerhalb von zehn Jahren insgesamt 100 Millionen Euro zu spenden, die Errichtung und den wissenschaftlichen Betrieb des Instituts für Molekulare Biologie (IMB) an der Universität Mainz. Das Land Rheinland-Pfalz finanzierte gleichzeitig den Neubau des Forschungsgebäudes mit 50 Millionen Euro.

So entstand in nur 15 Monaten ein Institut für Lebenswissenschaften, das nach internationalen Maßstäben exzellent ausgestattet ist und beste Forschungsbedingungen bietet. Das IMB ist ein sogenanntes außeruniversitäres Forschungsinstitut und eine hundertprozentige Tochter der Universität Mainz und befindet sich auf deren Campus. Ende 2020 beschäftigt das IMB über 240 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus über 40 Ländern, deren Forschung sich auf drei aktuelle Gebiete konzentriert: Epigenetik, Entwicklungsbiologie und Genomstabilität.

Im Mai 2018 sagten die Stiftung und das Land Rheinland-Pfalz verbindlich zu, das IMB mit insgesamt zusätzlich rund 106 Millionen Euro bis Mitte 2027 zu fördern und so die Grundfinanzierung des IMB auf international konkurrenzfähigem Niveau zu sichern. Die Boehringer Ingelheim Stiftung trägt davon 54 Millionen Euro.

Hintergrund und Ziele der Förderung.

Aus regionaler Verbundenheit legt die Stifterfamilie Boehringer und von Baumbach von jeher Wert auf die Förderung der Mainzer Grundlagenforschung in den Lebenswissenschaften. Ziel ist es, Mainz als international wahrgenommenen Standort für Spitzenforschung in diesem Bereich zu etablieren und zu erhalten.

Die schnelle und erfolgreiche Entwicklung des IMB zu einem international anerkannten Exzellenzzentrum für Lebenswissenschaften zeigt, wie positiv sich die Großspende der Boehringer Ingelheim Stiftung und der vom Land Rheinland-Pfalz finanzierte Institutsneubau auf den Wissenschaftsstandort Mainz ausgewirkt haben. Diese Erfolgsgeschichte schreiben die Stiftung und das Land mit den im Mai 2018 zugesagten weiteren Fördermitteln fort. So soll die internationale Strahlkraft des IMB und damit die Sichtbarkeit von Mainz als exzellenter Standort für die Lebenswissenschaften verstetigt werden.

Das IMB – ein herausragendes Beispiel für nachhaltige Forschungsförderung.

Mit der Zusage von zwei Großspenden ermöglicht die Boehringer Ingelheim Stiftung eine solide Grundfinanzierung des IMB bis 2027, seit Herbst 2020 gemeinsam mit dem Land Rheinland-Pfalz. Das IMB kann seinen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern so international wettbewerbsfähige Bedingungen für die Forschung bieten.

Insbesondere in der Gründungsphase des Instituts stand die Stiftung der Universität Mainz beratend zur Seite und half in einer sogenannten Findungskommission, internationale Spitzenforscherinnen und Spitzenforscher auf die neuen Perspektiven in Mainz aufmerksam zu machen und sie zu einer Bewerbung auf die Direktorenposten zu bewegen. Die Perspektiven am IMB mit maximaler Forschungsfreiheit und wissenschaftlicher Unabhängigkeit bei exzellenten finanziellen Rahmenbedingungen haben überzeugt. So konnte mit Professor Christof Niehrs ein weltweit führender Zell- und Entwicklungsbiologe als Gründungsdirektor des IMB gewonnen werden, der bereits zuvor mit dem höchsten deutschen Forschungspreis ausgezeichnet worden war, dem Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Anschließend konnte die Universität Mainz mit Professor René Ketting aus den Niederlanden und Professor Helle Ulrich aus England zwei weitere international anerkannte Spitzenforscher als Wissenschaftliche Direktoren des IMB nach Mainz berufen. Ende 2020 zählte das IMB insgesamt 17 wissenschaftliche Teams, die ergebnisoffene Grundlagenforschung betreiben und zum Beispiel erforschen, wie sich ein Organismus entwickelt, wie die körpereigene Reparatur des Erbguts funktioniert oder wie die Stabilität und Aktivität von Genen gesteuert werden. Wie entwickelt sich der Mensch und weshalb wird er krank? Das sind die Leitfragen, zu deren Beantwortung die Forschung am IMB langfristig beitragen möchte.

Wie bei mehrjährigen Forschungsförderungen üblich, verband die Boehringer Ingelheim Stiftung die Zusage der Spende von 100 Millionen Euro mit der Verpflichtung, das IMB nach fünf Jahren durch ein internationales Gremium renommierter Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler begutachten zu lassen. Unter der Leitung von Professor Herbert Jäckle, Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie und ehemaliger Vize-Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, bewertete ein 13-köpfiges Gutachter-Team die Aufbauarbeit und Forschung am IMB als „ausgezeichnet“: Schon zu diesem frühen Zeitpunkt nach Errichtung trage das IMB wesentlich zur internationalen Sichtbarkeit der Mainzer Lebenswissenschaften bei. Mittlerweile habe das IMB im internationalen Vergleich Exzellenz erreicht, stellte ein Gremium von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern fest, die das IMB unter der Leitung von Professor Wendy Bickmore, Direktorin der MRC Human Genetics Unit an der University of Edinburgh, UK, im Herbst 2021 evaluierte.

Klare Rahmenbedingungen sichern Unabhängigkeit und Qualität.

Die Grundlagen zur Förderung des IMB an der Universität Mainz durch die Stiftung, der gemeinsamen Förderung mit dem Land sowie zur Zusammenarbeit der Universität mit dem IMB sind in schriftlichen Vereinbarungen geregelt. Das ist so üblich wie wichtig. Die Fördervereinbarung – unterschrieben von Land, Boehringer Ingelheim Stiftung, Universität und IMB – legt Zweck und Ziel der Förderung fest und regelt außerdem die Finanzierung  und Berichtspflichten des IMB sowie die Qualitätssicherung am IMB. 

Alle durch die Stiftung geförderten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler betreiben reine, ergebnisoffene Grundlagenforschung. Sie entscheiden unabhängig, welche Fragen sie bearbeiten und welche Ergebnisse sie wo veröffentlichen möchten. Einblick in die Forschung der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler und deren Ergebnisse geben die Internetseite des IMB oder auch die öffentlich zugängliche internationale Datenbank PubMed. Die Rechte an den Forschungsergebnissen des IMB gehören allein den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sowie dem IMB. Die Boehringer Ingelheim Stiftung hat keinerlei Zugriff darauf.

Im Zuge der Qualitätssicherung und um zu gewährleisten, dass die Fördermittel der Boehringer Ingelheim Stiftung und des Landes Rheinland-Pfalz entsprechend der rechtlichen Vorgaben verwendet werden, verpflichtet sich das IMB unter anderem jährlich einen Forschungsbericht vorzulegen, die Verwendung der Mittel nachzuweisen und den Jahresabschluss durch Wirtschaftsprüfer prüfen zu lassen sowie Maßnahmen zur Qualitätssicherung zu implementieren. Der jährliche Forschungsbericht des IMB ist auf der Internetseite des Instituts einsehbar. Zur Qualitätssicherung erfolgen in regelmäßigen Abständen Evaluationen des gesamten Instituts sowie seiner Forschungsgruppen.

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